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Zur letzten Stunde sitze ich am leeren Tische nieder. Einsam, friedlich, ohne Laut, Gedanke lähmt die Glieder. Regen fällt in dunkle Nacht und auch in meine Seele- Gleich leer, verlassen, umgebracht; Hoffnung, die ich mir stehle. Die Kerze zeigt mein Schicksal mir - die Zeit ist nah, zu gehen, nicht Liebe und nicht Wohlgefühl, nur Einsamkeit und Flehen. Verwirrter Geist und gläsern klar, ich fühle nie und immer Und warte auf das Eine nur, allein im schwarzen Zimmer. Das Flämmchen, flackernd, kalter Hauch, muss bald im Nichts vergehen - Ach könnt ich doch die nächste Welt mit meiner Flamme sehen. Ich streite mühsam, Tag um Tag, kämpf Zweifel, Ängste nieder In meinem Geist, doch jede Nacht kehrt jener Traum mir wieder. Oh hoffnungsvoller Dunkeltag, auf deinen Friedenshöfen Winkt Ruhe und Erlösung mir - entreiß mich meinen Nöten! Im Traume, mit dir, seh ich mich, von Grab zu Grabe schweben Tags hinter hohen Mauern, wartend, bis ich beginn, zu leben. Nun, schwarze Nacht, du treuer Freund, webst Schleier mir aus Regen, aus Wind und Sturm und Einsamkeit - führ mich auf deinen Wegen. Ja, dunkler Spielmann, den ich such, ich lausche deinen Liedern. An jedem Grabstein sehe ich dich, mein Gefährte, wieder. Und folge dir, wohin du gehst, bin stets bereit, zu kommen. Dann Dunkel, Kälte, Einsamkeit! Du hast mich aufgenommen. copyright © 2003 by Einsamer_Wolf, all rights reserved |
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