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Die letzten Sonnenstrahlen genießend gehe ich am Strand entlang. Das Meer ist fast unbewegt, und die kleinen Wellen geben ein beruhigendes Rauschen von sich. Sie umspielen mein Füße, kitzeln an meinem Bein. Der Boden ist weich und gibt unter meinen Schritten nach. Ich versinke. Versinke in Erinnerungen. Es war dieser Strand, das selbe Wasser, der selbe Sand. Auch die Sonne hat sich nicht verändert. Einsam steht sie am Horizont, so einsam wie ich. Eben noch war sie voller Kraft und glich einem Lächeln von Dir, doch gleich wird sie mich verlassen, so wie du mich verlassen hast. Ihre Strahlen tauchen in das Wasser, ein Meer voller Blut. Ist es Deines? Ich fühle die Tränen, die über mein Gesicht laufen. Wie in Zeitlupe fallen sie herunter und vermischen sich mit dem Meer. Ist es deshalb salzig? Sind es die Tränen aller Menschen die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben? Ein Meer voller Trauer? Ich spüre Deine Hand, wie sie sanft in meiner liegt. Sehe die Spuren im Sand, die wir hinterließen als wir hüpften und tanzten. Wie zwei vergnügte Kinder alberten wir herum. Eine kühle Brise holt mich zurück, läßt mich frieren. Mit Dir ging auch die Wärme in mir, eisige Kälte blieb. Der Mond taucht auf. Er ist genauso alleine wie die Sonne. Für einen kurzen Augenblick des Tages sind sie beide am Himmel, und doch werden sie sich nie erreichen können. War ich Dir auch so fern? Hat keines meiner Worte Dich erreicht? Der letzte Strahl, jetzt ist sie verschwunden, und doch kann man ihren Glanz noch sehen. Die Lichter der Stadt werden mehr. Wie kleine Glühwürmchen schweben sie in der Luft. Die Dunkelheit nimmt zu, das fahle Licht des Mondes kann Dich nicht ersetzen. Es ist wunderschön, aber es gibt mir nicht die Geborgenheit, die Du mir gabst. Langsam mache ich mich auf den Heimweg. Da ist unsere Bank auf der wir saßen, um den Sonnenuntergang zu sehen. Ich möchte schreien, doch Du würdest mich nicht hören. Soll ich Dir folgen? Niemand würde mich verstehen, so wie Dich keiner verstand. Ich weiß nicht mehr wie ich nach Hause kam, doch nun bin ich hier, Liege im Bett und denke immer noch an Dich. An uns. An ein - uns -, das Du zerstörtest. Die letzten Schreie der Möwen verklingen in der Nacht. Ich kann nicht aufhören zu weinen, will Dich im Arm halten und Deine Nähe wieder spüren. Irgendwann schlafe ich ein, und wie jeden Abend, wie jede Nacht, wie jede Stunde frage ich mich, warum hast Du es getan? copyright © 2001 by DarkAngel, all rights reserved |
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