Wovor hast Du Angst? Hast Du mich gefragt und neugierig auf eine Antwort gewartet. "Angst? Ich? Wie kommst Du darauf?" Habe ich geantwortet ohne Dich anzusehen. Jeder hat Angst! Hast Du gesagt, geduldig und ruhig, doch unmissverständlich eine Antwort fordernd. "Gut, also habe ich Angst." Habe ich Dir mit einem Lächeln geantwortet. Ja!,sagtest Du Und wovor? Ich zögerte...Wovor Angst haben??? Was ist Angst überhaupt? A-N-G-S-T.... Hast Du Angst vor Spinnen?, fragte mein neugieriger Gegenüber. Ich lachte. "Nein, das ist keine Angst! Vielleicht Abneigung, Ekel, aber keine Angst!" Was ist Angst? "Angst ist... wie eine kalte Hand, die Dein Herz festhält. Sie lähmt Dich, lässt Dich nach Atem ringen, sie verändert alles um Dich herum und lässt Dich nicht gehen, wenn Du zweifelst. Und gibst Du ihr nach, wird sie zu Panik." Ich rümpfe die Nase, stolz und doch unzufrieden mit meiner Antwort... wie unvollkommen... Ja, sagst Du unbestimmt, also: Wovor? Hast Du Angst vor dem Tod? Ich schüttele den Kopf. "Nein, wahrlich nicht, der Tod ist Erlösung. Er ist nicht böse, noch furchtsam, er hegt keinen Zorn gegen uns, er ist notwendig... Nein, ich habe keine Angst vor dem Tod!" Langsam wird mein neugieriger Freund ungeduldig. Was dann??? "Ich weiß es nicht! Es ist so viel und stetig da, doch nicht wirklich greifbar.." Hilflos zucke ich mit den Schultern. "Angst zu leben, weil leben Schmerzen bringt? Aber das Leben bringt auch so viel Freude, wenn man offen dafür ist..." Angst vor Schmerzen? "Vielleicht, das liegt wohl in unserer Natur. Doch Angst vor Schmerzen ist die Angst vorm Tod... Ich fürchte nicht so sehr den Schmerz, wie den, der ihn bringt. Und kurzer Schmerz, zeigt das ich lebe.. zeigt langer Schmerz dann, dass ich bereit zu sterben bin?" Du überlegst... Also Angst vor dem Menschen?, sagst Du triumphierend doch zweifelnd. "Vielleicht auch das..", gebe ich zu. "Angst vorm Menschen ist die Angst vor Verletzung, vor Enttäuschung, vor Hass und Verrat, vor Ablehnung und Einsamkeit... und davor, selbst zu sehr Mensch zu sein..." Also hast Du Angst vor Dir? "Vor mir?", frage ich erstaunt zurück und sehe auf. "Ja, vielleicht auch das,... warum quälst Du mich mit Fragen?" Weil ich Dir sowieso nur Fragen stelle, die in Dir bereits existieren! Denke darüber nach, finde Dich, finden den Feind in Dir und finde den Freund in Dir, dann hast Du Deine Angst nicht nur gefunden, sondern sogar den, der Dir dagegen hilft. Nun, Stunden später bin ich auf dem Heimweg, irre durch die Nacht und wieder und wieder hallen Deine Worte durch meinen Geist. Mein dunkler Schatten neben mir gibt mir auch keine Antworten. "Wovor hast Du Angst?", frage ich ihn. Du kennst doch die Antwort, sie ist allein in Dir..., whispert es und mit einem leichten Seufzer verfluche ich den einzelnen Stern am Himmel, der mir so höhnisch zuzwinkert. Was wissen schon Sterne und Schatten von Angst? |
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